letzte Erweiterung: Mai 2013
4.4
Filter
haben zwar heute, wo SW-Filme panchromatisch sensibilisiert, d.h. für
alle Farben empfindlich, in der SW-Fotografie nicht mehr die
Bedeutung wie in früheren Zeiten, in denen die Filme fast "farbenblind"
waren und ihre Empfindlichkeit nur von Ultraviolett bis Blau reichte.
Trotzdem geben auch heutige SW-Filme Blau etwas heller, Gelb- und
Rottöne etwas dunkler wieder, als zu erwarten wäre.
Grundsätzlich
bewirken Filter im SW-Positiv, dass die Eigenfarbe etwas heller, die
Komplementärfarbe etwas dunkler wiedergegeben wird. Sie ermöglichen uns
so, die "Abstufung in einem Bild" zu verändern, noch "augenrichtiger"
anzupassen oder Kontraste deutlich zu betonen!
Gelbfilter sorgen dafür, dass Blautöne etwas dunkler, Gelb und Rot etwas heller wiedergegeben werden.
Ein Gelbgrünfilter
(oder auch ein Grünfilter) gibt zusätzlich Grüntöne heller wieder, ohne
Rot im gleichen Maße aufzuhellen. Er sorgt zwar dafür, dass das
Himmelblau dunkler, die Gesichtsfarbe von Personen aber weniger blass
erscheint. Das sind erwünschte Eigenschaften und so ist es der Filter
meiner Wahl!
Eine Reihe von Objektiven
haben Aufsteckfilter, z.B. das Hektor 6,3/28, das Summaron 5,6/28, das
Elmar 3,5/35, das Summaron 3,5/35 sowie das Elmar 4/90 mit Filterfassung A36:
Grünfilter FIPOS, A36
Die Aufsteckfilter wurden erst später von Einschraubfiltern, z.B. von solchen mit dem Gewinde E39 abgelöst.
Das E39-Einschraubgewinde wurde zu einer Art Standard-Filtergewinde!
Das
Summitar hat ein nicht mehr
gebräuchliches Filtergewinde (E 36). Dieses Gewinde liegt zudem recht tief, unmittelbar
vor der Frontlinse.
Für das Summitar braucht man einen speziellen...
Für das Summitar braucht man einen speziellen...
Übergangsring nach E 39, den SNHOO.
SNHOO liest sich kopfstehend OOHNS ;-))
Beim SNOOH liegt sich zwischen beiden Gewinden ein etwa 4mm langer, konusförmiger Abstand.
Um E39-Schraubfilter anschließen zu können, wird
sich ein herkömmlicher Filteradapter nicht eignen, denn da beginnt das kleinere Gewinde direkt
im Anschluss an das größere.
Filtergewinde
Dass
es sich dabei tatsächlich um ein Filtergewinde handelt, entnehme ich
der Textpassage "Einige frühe Schraubfilter wurden in den
Befestigungsring der Frontlinse statt in den äußeren Ring der
Objektivfassung geschraubt." Laney, Cameras Zubehör, S. 98: Filter.
Mittlerweile wurden im Leicaforum auch Bilder eingestellt, die diese Filter mit zugehörigen Objektiven zeigen. Siehe z.B. unter dem Thema "Wissenswertes im Umgang mit den Gewinde-Leicas" die Antwort #85.
Mittlerweile wurden im Leicaforum auch Bilder eingestellt, die diese Filter mit zugehörigen Objektiven zeigen. Siehe z.B. unter dem Thema "Wissenswertes im Umgang mit den Gewinde-Leicas" die Antwort #85.
---
Beispiele für die Filterwirkung bei Schwarzweiß
Von einem Rhododendron wurde je eine SW-Aufnahme mit Grünfilter, eine andere mit Rotfilter und eine dritte mit Farbfilm gemacht:
Es
ist schon beeindruckend, was Filter bei SW bewirken können. Bei Farbe
habe ich auch in der Vergangenheit außer einem Polfilter nie ein Filter
gebraucht. Bei SW-Aufnahmen waren es Grünfilter oder zur Verstärkung der
Wolken auch schon mal ein Orangefilter!
Was
aber der Grünfilter aus der rosa Rhododendronblüte macht, ist schon
beinahe erschreckend: die farbliche Unterscheidung zwischen Blüte und
Blatt wird fast unmöglich gemacht - und zeigt, dass man ein Farbfilter
bewusst einsetzen muss, und dass er nicht als bloßer Linsenschutz
dauernd auf dem Objektiv sitzen darf!
Es
ist schon klar zu sehen, dass das "Rhododendron-Wirrwarr" trotz
Verwendung eines geeigneten Filters kein gescheites Motiv für eine
SW-Aufnahme darstellt. Dafür ist die folgende Landschaft, besonders
wegen des recht eindrucksvollen Wolkenhimmels schon eher geeignet:
Schloss Oranienstein von Aull aus betrachtet