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Filmhandhabung
Filmanschnitt

- mit Hilfe der Schneidelehre ABLON
Dazu wird diese aufgeklappt und der Film mit der Schichtseite nach vorne eingelegt. Die Lehre wird zugeklappt, so dass der ursprüngliche, vom Filmhersteller angebrachte Anschnitt verdeckt ist.

Mit einem Messer entlang der Schablonenkante schneiden

Mit einem scharfen Messer, z.B. einem Teppichmesser, wird von der linken Seite, das ist die mit dem „Schablonenbogen“, vom Körper weg entlang der Schablonenkante geschnitten.

Es geht aber auch ohne Messer, indem man mit den Fingernägeln von Daumen und Zeigefinger den Filmanfang am Schablonenanfang durch eine Drehbewegung leicht einzwickt und dann bei fest zugedrückter Schablone, entlang der Schablonenkante zum Körper hin weiterreißt. Je nach Filmträgerschicht geht das sehr sauber, sogar sauberer als mit dem Messer!

- ohne Schneideschablone
Natürlich lässt sich der Film auch ohne Verwendung einer Schneideschablone passend zuschneiden. Dazu ist er etwa 11cm aus der Patrone herauszuziehen (ca. 23 Perforationslöcher). Auf einer Länge von ca.10 cm (21 Perforationslöcher) ist er jetzt schräg, gemäß der roten Linie, zu schneiden. Dabei möglichst keine Perforationslöcher anschneiden.
Filmstück entlang der roten Linie abschneiden
 

Einfügen des Filmanschnitts in die Aufwickelspule
Filmanfang unter die Feder der Aufwickelspule schieben. Die Wickelkerne von Filmpatrone und Aufwickelspule zeigen nach oben, die Film-Schichtseite liegt vorne.
Filmanfang unter die Feder der Aufwickelspule klemmen.

Das Einlegen des Films, das Laden der Leica
Beim Laden der Leica liegt sie auf der Deckkappe. Das Objektiv zeigt in Richtung des Fotografen. Zweckmäßiger Weise wurde der Verschluss vorher ausgelöst. Der Film wird mittels der Aufwickelspule so weit aus der Filmpatrone herausgezogen, dass er in seiner Länge in die Kamera passt. Ggf. den Film etwas zurückdrehen, bis der nichtangeschnittene Teil nur noch ca. 1,5cm (3 Perforationslöcher) aus der Patrone herausschaut.
Aufwickelspule und Filmpatrone gleichzeitig in die Kamera einführen. Der Anschnitt zeigt nach unten. Dabei gleitet der Filmstreifen in den Filmkanal.

Film an der Aufwickelspule soweit aus der Patrone herausziehen,
dass alles in die Leica passt. Abb. Emmermann, Leica-Technik, S. 78



Für Sichtkontrolle des richtig eingelegten Films Sorge tragen!
Die Filmsperre, das ist der kleine Hebel vor dem Auslöseknopf, wird von R nach A geschwenkt. Mit noch geöffnetem Bodendeckel ist der Rückspulknopf leicht zu drehen, um den Film zu straffen. Das dient u.a. dazu, dass man später merkt, ob der Film gefasst hat.
Kein Zeichen für einen richtig eingelegten Film ist es nämlich, wenn sich beim Spannen und Rückspulen des Films lediglich der Punkt auf dem Auslöseknopf dreht.

Der Rückspulknopf muss sich unbedingt beim Weitertransport durch den Verschlussaufzug mitdrehen, anderenfalls hat man am Ende einen unbelichteten Film!
Rückspulknopf muss sich beim Weitertransport mitdrehen.
Abb. Kisselbach, Kleines Leica-Buch, S. 41

Schließen der Leica oder wie herum der Bodendeckel angebracht werden muss 
Wenns schnell gehen soll, kommt man schon mal ins Grübeln, wie herum der Bodendeckel angebracht werden muss. Bodendeckel, vom Fotografen aus betrachtet rechts einhängen und schließen. Der Verschlussknebel ist unten auf der linken Seite.

 Bodendeckel rechts einhängen, andrücken und mit dem Knebel schließen

Die jetzt folgenden zwei obligatorischen Blind-Auslösungen mache ich mit geschlossenem Objektivdeckel, kürzester Belichtungszeit und geschlossener Blende. Man weiß ja nie, ob der Film nicht nochmal heraus muss!

Der Rückspulknopf muss sich beim Spannen (und gleichzeitigem Filmtransport) mitdrehen, wenn der Film vorher gestrafft wurde.
Jetzt, nach dem letzten Auslösen, stellt man das Filmzählwerk auf Null (0).
Ich spanne dann gleich wieder, unabhängig, ob fotografiert werden soll oder nicht, zur Schonung des (Gummi-) Tuchverschlusses. Das Zählwerk steht jetzt auf 1.

Doppelbelichtungen - Mehrfachbelichtungen
Mit der Schraubleica lassen sich auch Doppelbelichtungen machen. Dazu den Auslöseknopf niedergedrückt halten, Zeitenknopf gegen den Uhrzeigersinn drehen, bis ein Widerstand spürbar wird. Der Verschluss ist nun gespannt, ohne dass der Film weitertransportiert wurde. Auf das gleiche Filmstück lässt sich jetzt ein weiteres Mal belichten.
Hilfreich ist das natürlich auch für den Fall, dass man beim Knipsen vergessen hat, den Objektivdeckel abzunehmen. Auf diese Weise hat man das Filmfeld gerettet!

Film entnehmen
Dazu Umschalthebel in Stellung R bringen. Film mit ausgezogener Rückspulkurbel in Pfeilrichtung drehen, bis man an einem Widerstand erkennt, dass sich der Film von der Transportspule gelöst hat.
Ob man den Film jetzt ganz zurückspult oder den Filmanfang noch aus der Patrone herausragen lassen möchte, hängt von der Weiterverarbeitung ab. Soll er in ein fremdes Labor, spult man ihn ganz ein. Ansonsten lässt man den Filmanfang herausragen, um ihn vielleicht selbst in einer Tageslichtentwicklungsdose zu entwickeln. Dafür wird in der Regel der Filmanfang gebraucht (siehe ganz unten!).

Der Bodendeckel wird gelöst und ausgehängt und man klopft die Filmpatrone jetzt vorsichtig in die hohle Hand.Wurde der Film versehentlich ganz in die Patrone zurückgespult, kann, wenn nötig, der Filmanfang mit einem speziellen Zubehör, z.B. dem „Filmfix“ von Hama wieder herausgezogen werden.

Gebrauchsanleitung für Hama „Filmfix“ siehe ganz unten, direkt vor der Literaturangabe!


Wer etwas ausführlicher über die gesamte Handhabung von Gewinde-Leicas unterrichtet werden will, dem sei die Seite von Peter Lausch, Die Bedienung der LEICA IIIg und der anderen Schraubleicas empfohlen und/oder er lädt sich die Bedienungsanleitung herunter, die unter http://www.lausch.com/bedienung1.htm zu finden ist.